Krypto, aber von der guten Art

(Man nennt es Click baiting, und vielleicht fällt auch der eine oder andere Crypto-Fanboi drauf rein, aber hier geht es um Verschlüsselung, nicht um sog. „Währungen“ ohne echte Deckung. Ätsch!)

Im Rahmen meines Datenumzugs habe ich einem großen deutschen Provider für Mail & Zeugs vorgeworfen, falsche Signale zu senden. Der Hintergrund: GMX hat den „GMX Tresor“ abgekündigt, eine in das eigene Cloudangebot eingebaute Verschlüsselungslösung. Auch wenn es Aufwand bedeutet, angebotene Lösungen auch zu pflegen – ich bleibe dabei, dass es ein falsches Signal ist.

Weil ich im Folgenden aber zu doof war nicht in der Lage war, die Software, die auch in dem GMX Tresor steckte, nämlich Cryptomator, mit dem Sync-Client zwischen GMX Cloud und meinem Mac zum Laufen zu bringen, habe ich seufzend meine Daten in Umzugskisten gepackt zu einem anderen Cloudanbieter kopiert, wo sich auch Cryptomator anständig einrichten ließ. In Ruhe gelassen hat mich die Sache aber nicht, und es stellte sich heraus: Natürlich arbeitet Cryptomator auch mit GMX zusammen, auf dem Desktop und mobil, wie mit jedem anderen Anbieter, der WebDAV als Zugangsprotokoll zu seiner Cloud anbietet. Weiß der Geier, was ich beim ersten Versuch falsch gemacht habe („Der Geier weiß das?“).

Deshalb meine Empfehlung an alle, die ihre Daten verschlüsselt in der Cloud sichern/lagern wollen, Rundumsorglos(?)pakete wie Proton Drive, Filen.io oder Tresorit zu teuer finden (unter uns: die sind gar nicht teuer, aber gratis sind sie eben nicht): Guckt Euch den Cryptomator an: Made in Germany, verschlüsselt die Daten lokal und schickt nur die verschlüsselten Daten irgendwo hin, synchronisiert sich über alle mir bekannten Betriebssysteme hinweg und ist auch sonst empfehlenswert.

Für Android und iOS gibt es eine lebenslange Lizenz für (derzeit) € 14,99, die ich offenbar mal bezahlt habe, weil sie problemlos auf meinen iThings läuft. Auf dem Desktop ist Cryptomator Donationware.

4 Gedanken zu „Krypto, aber von der guten Art“

  1. Jau, kann ich bestätigen!

    Mein Cryptomator-Tresor ist in meiner Nextcloud und das klappt ganz hervorragend – auch von den mobilen iOS-Geräten aus. Für macOS sollte man sich aber auf jeden Fall die Mühe machen, MacFuse zu installieren (dazu rät Cryptomator ja auch).

    • Stimmt, das hatte ich bei der ersten Installation auch gemacht. Nach dem Kommentar habe ich nochmal in den aktuellen Cryptomator geguckt und festgestellt, dass er sich die virtuellen Laufwerke gar nicht über Fuse-T sucht (und findet), sondern über „WebDAV (Apple Script)“. War mir neu. Weils aber trotzdem funktioniert, lasse ich das mal so. Never touch a running system, der Satz, den ich im Leben zu oft ignoriert habe.

      • Wobei mein lokales Cryptomator die Tresore nicht über WebDAV abgreift, sondern den mit der Nextcloud synchronisierten lokalen Ordner öffnet. Ohne Fuse-T hatte ich in der Vergangenheit mit den geöffneten Volumes schon mal Probleme (ließen sich nicht mehr auswerfen).

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