Nicht nur für #UnplugTrumper, und nicht erst seit der Wahl bzw. der Machtergreifung dem Amtsantritt von Trump 2.0, ist NOYB („None of your business“: Geht euch gar nichts an) des österreichischen Juristen und Aktivisten Max Schrems eine wichtige und gute Quelle für alles, was das datensichere Leben in einer datengetriebenen und -gesteuerten Gesellschaft angeht. Regelmäßige Leseempfehlung, auch im Fediverse erreichbar!
NOYB nun schrieb (schon im Januar, deshalb aber nicht weniger aktuell) US-Cloud bald illegal? und erklärt darin einige Hintergründe einer Trump’schen Entscheidung und ihrer Auswirkung auf, nun ja: uns alle. Dabei riecht die Überschrift, wie alles, was auf ein Fragezeichen endet, ein wenig clickbaitig: Illegal? Werde ich jetzt verhaftet, wenn ich meine Katzenfotos bei Google Photos speichere?

Nun, Katzenfotos sind wohl eher weniger kritisch – außer, wenn die Katze nackt und minderjährig ist. Aber schutzwürdige Daten, angefangen vom eigenen Aufenthaltsort über Fotos von z.B. Hochzeitsgesellschaften und Dokumenten zu geschäftlichen Interaktionen mit anderen bis hin zu den persönlichen Daten anderer (vor allem solcher, die man eigentlich gar nicht gefragt hat, ob man deren Daten speichern darf…) können sehr wohl darunter fallen. Gerade Unternehmen, die ihre Daten in der Cloud eines US-Unternehmens verarbeiten und speichern, können sich juristisch rasch in heißem Wasser wiederfinden. Aber Unternehmen sind auf Hinweise wie diese nicht angewiesen; sie haben dafür Fachleute und ggf. Justiziare.
Hier ein paar private Alternativen zur US-Cloud:
- Proton Drive aus dem Hause Proton
mail: voll (PGP-) verschlüsselte Cloud in der Schweiz mit Zugang über den Browser und Apps für Windows, MacOS, iOS, Android; wird gerne zusammen mit anderen Proton-Produkten wie Mail und VPN genommen. Enthält auch eine Cloud-Textbearbeitung. - NextCloud, aber auch OwnCloud: Open Source Plattform für die selbstgehostete oder von einem Provider gemietete Cloud (ich war eine Zeitlang Kunde des Angebotes von hosting.de), nicht von vorneherein verschlüsselt, aber verschlüsselbar (in Beta oder durch Cryptomator, s.u.); zugänglich im Browser oder über Apps für WIndows, MacOS, iOS, Android und Linux. Enthält auch Cloud-Officelösungen.
- filen.io: kleiner Anbieter aus Recklinghausen (zum Glück nicht aus Bielefeld, hö, hö…): voll verschlüsselter Speicherplatz mit Zugang über den Browser oder über Apps für WIndows, MacOS, iOS, Android und Linux. Vernünftige Preise, darunter auch Angebote für Lifetime-Accounts (= einmal mehr bezahlen und dann nie wieder, solange es den Kunden oder den Anbieter gibt).
- Überhaupt jede Cloud in Europa, incl. der deutschen Massenanbieter 1&1, Strato und GMX, aber auch kleinerer Anbieter wie mail.de oder mailbox.org – wenn sie nicht eine eigene Verschlüsselung anbieten, lassen sie sich mit Lösungen wie Cryptomator absichern. Hierbei werden die Daten auf dem heimischen Rechner oder dem dito Mobilgerät verschlüsselt, bevor sie hochgeladen werden. Das ist – wir leben schließlich nicht mehr im letzten Jahrtausend – inzwischen recht einfach und zuverlässig zu bedienen.
GMX, nicht die allererste Wahl für anspruchsvolle Tekkies, hat z.B. eine Cryptomator-basierte Lösung in die eigene Cloud eingebaut.(Das GMX-Angebot wird zum 06.05.2025 abgeschaltet.) Und viele Angebote schließen ein Online-Officepaket mit ein. - Nachtrag vom 05.03.: Beinahe vergessen hätte ich Tresorit, wie Proton Drive aus der Schweiz, und wie Proton Drive nicht das allerbilligste Angebot. Das eingeschränkte Lite-Angebot beginnt bei € 3,99, das schon brauchbarere Essential-Paket kommt schon auf € 9,99. Aber erwähnt haben sollte ich das schon einmal.
Und was sagt uns das? Am sichersten sind unsere Daten auf der eigenen Festplatte oder im hauseigenen NAS. Weil dann aber der Zugriff von unterwegs ein wenig schwierig ist, lege ich meine Daten in zwei verschiedenen, unterschiedlich verschlüsselten Clouds ab.