
Stille Nacht, wenn’s geht
Ich hoffe, Ihnen geht es wie mir. Seit Tagen, Wochen freue ich mich auf die kommenden Tage, auf Weihnachten 2020. Nicht, weil sich diese Tage wesentlich von den anderen in diesem Dezember unterscheiden werden; ich habe Urlaub, und ich bin mit Kater allein zu Haus. Einen Weihnachtsbaum gibts nicht; es wäre eher ein Alleinnachtsbaum (danke an die Urheberin für diesen Ausdruck!), und der Kater würde ihn ohnehin umschmeißen; das Artikelbild stammt aus anderen, möglicherweise glücklicheren Zeiten. Aber Kerzen gibt es, und Plätzchen (selbstgekaufte!), ein paar Geschenke, was Feines zum Essen, und die übers Land verstreuten Lieben sehe ich zumindest virtuell – Reisen wollte ich niemandem, auch mir, nicht zumuten.
Gebremste Weihnacht also, und trotzdem freue ich mich. Auf ein paar ruhigere Tage, ohne Geschrei, Dummschwätz und Hass, ohne Probleme und Krisen. Nein, natürlich kommen nicht alle schlagartig zur Vernunft oder halten auch nur einfach mal die Klappe. Aber vielleicht geht die Zeit in den Teilen der Welt, in denen Weihnachten eine Rolle spielt, in einen kurzen Lockdown (nicht dieses Wort!), von heute abend bis Montagmorgen – ein bisschen so wie ein Weihnachten vor vielen Jahren, als Heiligabend auch auf einen Donnnerstag fiel und ich bis Montag meinen Eltern und meiner Schwester nicht mit meinem heiß erwarteten Technikspielzeug auf die Nerven fallen konnte, weil batteries not included, und bis Montag war noch soooo lang hin…
Nein, die Menschheit wird nicht von jetzt auf gleich gut, und Lüge, Hass & Co. werden nicht einfach verschwinden. Aber bis Montag können sie auch ohne meine Aufmerksamkeit auskommen, gerne auch bis zum ersten Montag im Jahr 2021.
Friedliche Weihnacht wünsche ich Ihnen und Euch allen!
Da direkt kommentieren wieder geht: vielen Dank für die vielen Gedanken und Anregungen, nicht nur 2020, sondern seit ich Ihren Blog kenne und folge.
Vielen Dank für die Wünsche und: ebenso!
Dachte ich es mir doch, dass eine eingebaute Kommentarfunktion auch ihr Gutes hat…
My very best wishes, dear Konstantin!
In these troubled times, I often find comfort in what I’ve learned (and am still learning) from the great Stoic philosophers. Seneca and (my personal favourite) Epictetus first and foremost.
The former shared his impressive and thought-provoking ‚Premeditatio Malorum‘ with us nearly 2 millennia ago.
You’ll find accessible write-ups here: https://theconversation.com/what-would-seneca-say-six-stoic-tips-for-surviving-lockdown-144346 and https://medium.com/the-apeiron-blog/premeditatio-malorum-the-most-important-thinking-skill-that-nobody-taught-you-acdaa4743acf
The book recommended via the 2nd link – ‚The Antidote: Happiness for People Who Can’t Stand Positive Thinking‘ would make fine reading IMHO.
Take care & stay safe!
Best fishes to you, too, and a hippo gnu deer! (found this on an American Christmas card, about 20 years ago)
Tangentially related: https://www.bbc.com/worklife/article/20200113-the-rise-of-japans-super-solo-culture
Lieber Konstantin, ich schließe mich nahtlos den Ausführungen von MCBuhl an und wünsche Dir noch eine friedvolle Restweihnacht und was so kommt. Aber nach den güldenen Worten unseres Bundespräsidenten, die ich die Ehre hatte auf den Schirm zu hieven, wird das Licht am Ende des Tunnel ja heller und es wird bestimmt kein Zug sein.