Abzweig PanWriter

Nach zwei anderweitig verbrachten Tagen (einer unproduktiv, einer mit Nachdenken über die Möglichkeiten und Grenzen von Joplin verbracht) habe ich mir für heute vorgenommen, das Prinzip Zettelkasten und den ersten meiner Kandidaten (Obsidian) näher zu betrachten. Vorher nur mal schnell durch die Feeds des Morgens durchsurfen, und…

BOING!

Die Geier von VultureCentral berichten über “PanWriter: Cross-platform writing tool runs on anything and outputs to anything“, also etwas, das durchaus in meine noch unerforschte Welt vor und nach Pandoc passen würde. PanWriter heißt nämlich nicht nur so, sondern frisst nach eigener Aussage neben Markdown-Texten auch (erst mal testen, Klein, erst mal testen!) Word-Dokumente und exportiert das Ergebnis nach Pandoc und damit in so ziemlich alle Formate, in denen der Mensch Texte weiter verbreiten kann.

Und was ist jetzt das Problem?

Das Problem ist, dass ich jetzt zwei Wege weiter zu verfolgen habe:

  • den Weg, den ich jahrzehntelang verfolgt habe, nämlich (mit PanWriter) drauflos zu schreiben, um schließlich ein fertiges Produkt zu haben, aber kein Archiv, keine Dokumentation des erworbenen Wissens und der gesammelten Ideen, und
  • den Weg, den ich eigentlich gehen wollte: spät im Berufsleben noch einmal die Arbeitsweise umzustellen und mit einem digitalen Zettelkasten die Schreibarbeit neu zu organisieren.

Kein Problem ist dagegen, einfach beides zu machen. Dauert nur eben länger.

Update, einen Tag später: Die Dinge, die ich weiter oben einfach mal so eben behauptet habe (PanWriter frisst Word-Dokumente und exportiert via Pandoc in alle möglichen Formate), habe ich inzwischen getestet und herausgefunden:

  1. Der Import von (einfach formatierten – etwas anderes gibt es in meiner kleinen Welt nicht) Word-Dokumenten funktioniert tatsächlich. Staun!
  2. Der Export via Pandoc funktioniert ebenfalls – und er funktioniert auch nicht. Ich konnte ein LaTeX-Dokument erzeugen (und völlig verständnisfrei die dazugehörige Präambel bestaunen), aber nicht den als Workflow an sich vorgeschlagenen Export von PanWriter via LaTeX in ein PDF-Dokument. Da meckerte Pandoc über ein fehlendes Modul (siehe Update weiter unten) – und das ist, was der Nachbar aus Neukölln a.a.O. wohl meinte:

Im Prinzip ist zwar Pandoc ähnlich trivial wie LaTeX, aber der Teufel steckt im Detail. Und da Textarbeit eher zu Deiner Berufswirklichkeit gehört, lohnt es sich meiner Meinung nach für Dich, ein Pandoc-Guru zu werden.

Davon bin ich wohl noch ein wenig paar Lichtjahre entfernt.

Besagter Nachbar hat PanWriter inzwischen ebenfalls und unter seinen, erheblich weiter gehenden Ansprüchen angeguckt und ist zu einem gemischten Ergebnis gekommen. Und er will weiter testen: Quarto, das sich ebenso wie PanWriter gleich auf den Pandoc-Unterbau stützt – was andere Software eher nicht tut. Ein erster Blick auf die Website verrät mir aber:

Quarto® is an open-source scientific and technical publishing system built on Pandoc.

Interessant, aber möglicherweise geht es damit über meine Ansprüche weit hinaus.

Update, drei Tage später: Das im letzten Update beschrieben Exportproblem beim Erzeugen eines PDFs via Latex habe ich auf höchst professionelle Art und Weise gelöst – durch nochmaliges Installieren von MiKTeX, einer LaTeX-Version für Windows. Irgendwas war beim ersten Versuch schief gelaufen, und Pandoc hatte LaTeX nicht im System gefunden.